10
Aug
2009

Furka und Grimselpass 3

Auch hier ist die Strasse in gutem Zustand und sie schmiegt sich an den Hang.



Gegenüber sehe ich schon die 6 Kehren die zum Grimselpass führen. nicht schlimm, knappte 600 Höhenmeter bei 7-9% Steigung.



Die Berge sind beeindruckend hier. Oben auf der Passhöhe Furka ist man ungefähr an der Grasgrenze. Der Übergang ist nicht ganz scharf, aber etwas oberhalb ist nurnoch Felsen zu sehen, ein Paradies für die Kletterer, es ist schön schroff. Die Baumgrenze unberschreitet man ganz unbemerkt schon bei Andermatt. Das Tal verengt sich auf den letzten 400 Höhenmetern vor Andermatt und ist felsig und man bemerkt die Vegetation sowieso kaum, und durch die Schöllenschlucht und das Uriloch überschreitet man die 1400Hm unbemerkt. Die Bäume lässt man schon lange davor hinter sich. Und hier auch das Gras. Darüber nur Geröll, Schnee und Eis.





Von der ersten Kurve aus zeigt sich schon Gletsch. Und natürlich die junge Rhone, die hier oben aus dem Rhonegletscher entspringt. Früher reichte die Gletscherzunge bis nach Gletsch, heute kann man sie von der Strasse aus kaum noch sehen.



Für die reichen Touristen wurde auch dieses Hotel gebaut.



Man hat früher mit der Postkutsche je nach Richtung 10 bzw 11 Stunden für die Passüberquerung gebraucht. Für den Berufsverkehr ist das durchaus noch machbar, aber die Touristen wollten diese langen Wegstrecken nicht auf einmal bewältigen. Zwangsläufig entstehen also diese Hotels. (Belvedere und Furkablick) Realp und Gletsch werden zu Umschlagplätzen für Touristen und Post, die Bahnlinie tut das Ihrige.

Links erkennt man das Ende der Gletscherzunge, links daneben das Hotel Belvedere und rechts die Passstraße. Die Abfahrt. Unten im Tal bahnt sich die Rhone ihren Weg.



In Gletsch mache ich kurz Pause. Essen, Flaschen auffüllen und Sonnencreme nachschmieren. Dann gehts weiter. Die Kehren zum Grimselpass sind seht gut zu fahren, breit, weniger Verkehr und die Kurven sind schön flach, ich könnte ständig Fotos machen, aus jeder Kehre eins hinunter, auf allen würde man Gletsch sehen, immer von einem Stückchen weiter oben. Alle so wie das.



Und dann bin ich auch schon oben. Diesmal ist keiner da, der ein Foto für mich macht.



Ein letzter Blick zurück. Gut einpägen, die Aussicht nach vorne ist anders.



Der himmelblaue Bergsee auf der Passhöhe. Und ich wundere mich über einen Rettungsring neben der Strasse.. "Das ist das Mittel der Wahl auf 2000m?" Ja, schau mal nach links und du weisst warum.



Gleich anschließend 2 Stauseen. Die Aare wird hier gestaut.



Außerdem ist das Gelände plötzlich komplett anders. Die Berge sind felsig, zwar grün, aber nur von Flechten bewachsen, kein Grashalm wächst hier, obwohl die Höhe und Lage es doch möglich machen sollte. Es sind Ost bzw Westhänge, sie bekommen genug Sonne und auch sicher nicht zu viel.

Zwischen den beiden Seen befindet sich das Grimsel Hospiz auf einm Felsen.





Die Straße windet sich.



Hier läuft das Wasser des ersten Stausees in den zweiten.



Man kann gut die verschiedenen Färbungen erkennen (in echt, am Foto ist das nicht so gut zu erkennen). Und weil die Schlucht so schön geschützt ist, hat sich auch noch ein Schneefeld gehalten, schon leicht ergraut an den Rändern aber immernoch beeindruckend.

Die Staumauer des zweiten Sees ist bemalt. Damit sich das Grau besser von der Landschaft abhebt?



Ein letzter Blick zurück auf die Passhöhe.



Ab hier geht es lange bergab. Es sind ca. 1500 Höhenmeter. Bei ca. 1400m ü. M. beginnt schlagartig wieder Heidiland. Dunkle Tannen, grüne Wiesen im Sonnenschein und so, ab und zu ein alter Hof, ein paar Kühe und deren ununterbrochenes, gleichförmiges Glockengebimmel.

Ich bin schon bald im Tal angekommen, es wird schlagartig wieder weitläufig, nachdem man sich zuerst eingekesselt vorkommt von den Felswänden, verwöhnt von der tollen Aussicht und Freiheit auf den Passhöhen. Hier hat man die Freiheit wieder, unten zwar aber immerhin. Vor Meiringen gehts noch einmal 100 Höhenmeter hinauf und wieder hinunter, die Aareschlucht bei der ich nicht Halt machen will, weil Reisebusse voller Touristen da ankommen und ich sicher nochmal vorbei komme, wenn nicht gerade Freitag Nachmittag ist und alle Zeit haben.

Meiringen selbst erreicht man dann ganz schnell, am Bahnhof erkundige ich mich nach dem Wetter für morgen - Regen - und dann nach dem nächsten Zug nach Luzern. In 15 Minuten. Perfekt. Ticket kaufen und ab nach Hause. Ich bin total klebrig, voller Straßenstaub und glücklich. Im Zug genieße ich bloss noch die Aussicht, den Brünig werd ich ein andermal fahren. Von Grindelwald her ziehen auch schon dunkle Wolken auf, am Pass holen sie uns schon ein und in Luzern ists dicht bewölkt, die Rigi und der Pilatus hüllen sich in grau, von beiden sieht man nur den Fuss. Aus lauter Faulheit, und weil der Bus gerade da steht und ich sowieso ein Tagesticket fürs Rad gekauft hab, fahre ich noch mit dem Bus nach Udligenswil. Schön ist das.

Und danach kommt die rituelle Rückkehr in de Zivilisation. Duschen, Haare Waschen, komplettes Programm. Dann Luxusnachtmahl - Tomaten, Mozzarella, frisches Wasser, 2 Scheiben Brot unter dem Wein in der lauen Abendluft. Blick auf den verhüllten Pilatus.
mum (guest) - 11. Aug, 11:40

Sovü schee!

Ach, schaut das alles hübsch aus - wenn bloß diese Reizwörter wie "Höhenmeter", "Steigung", "Schweiss", "verschmiert" nicht wären! Fein, dass alles gutgegangen ist, Zürich ist wohl ausgefallen, nicht wahr?
Küßchen mum

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niknuk - 10. Aug, 21:58

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